03Jul
„Warum machst Du Dir nen Kopf? Wovor hast Du Schiss?“. Diese Liedzeilen des auserwählten Songs „Chöre“ von Mark Forster dürften gleichzeitig als Motto für dieses recht außergewöhnliche Service-Learning Projekt des Dortmunder Karl-Schiller-Berufskollegs gesehen werden.
Schule mal (wo)anders, lernen worauf es wirklich im Leben ankommt: Das ist das Projekt Löwenherz. Ein Projektteam bestehend aus sieben SchülerInnen, einer Lehrerin und einem Lehrer arbeitete ehrenamtlich ein Jahr lang daran, ein Musikvideo auf der Kinderkrebsstation des Westfälischen Kinderzentrums des Klinikums Dortmund zusammen mit den dortigen Patientinnen und Patienten aufzunehmen. Das oberste Ziel? Menschen zu stärken, die die Hilfe der Gesellschaft am dringendsten benötigen. In diesem Fall an Krebs erkrankte Kinder und junge Erwachsene sowie deren Eltern. Hilfsbereitschaft und Empathie wollten sie zeigen, um an dieser Aufgabe auch persönlich wachsen zu können. Das war ihre große Aufgabe!
In diesem Rahmen arbeitete das Lehrer-Schüler-Team nach festen Verantwortungsbereichen eingeteilt, selbstorganisiert und eigenverantwortlich. So gab es Einzelne, die sich mit den Dreh- und Videoschnittarbeiten auseinandersetzten, andere fütterten regelmäßig die Social-Media-Kanäle wie Facebook und Instagram und weitere Teammitglieder generierten Spenden, backten und verkauften Löwenherz-Kekse oder leisteten Pressearbeit. Das Team des Berufskollegs wollte sich so organisieren, wie es im modernen Projektmanagement zahlreicher Unternehmen in der Arbeitswelt inzwischen Routine ist. Stärkenbasierte Projektkultur, flache Hierarchien, wenig bis gar keine Checklisten und viel Sinn und Eigenverantwortung in den eigenen Tätigkeiten. „Dies gelingt nur, wenn alle Projektmitglieder bereit sind, viel Arbeit in sich selbst und damit verbunden in die persönliche Weiterentwicklung zu investieren. Nur so kann ein Team das optimale Ergebnis aus einem solch herausfordernden Projekt herausholen“, so die überzeugende Meinung der beiden Lehrkräfte Maria Hicking und Alexander Böhle.
Gesagt, getan. Von Herbst 2018 an wurde bis zum Juni 2019 geplant, organisiert, gedreht… und in der Folge schließlich das Video erstellt. Während der Dreharbeiten sangen die kleinen Patientinnen und Patienten lippensynchron mit, aber auch Pfleger und Ärzte waren mit Spaß und Freude dabei! Gemeinsam wurde über Stunden gesungen, gelacht, getanzt und vor allem: Konfetti geworfen!
Zum Finale am 28.06.2019 wurde letztlich an den Ort des Geschehens in das Klinikum Dortmund eingeladen, um gemeinsam mit allen Darstellern, deren Eltern, Pflegern, Ärzten, Unterstützern sowie der Schulleitung des Berufskollegs und einer Vertreterin der Bezirksregierung Arnsberg den entscheidenden Moment zu feiern: Die Premiere des Videos mit gleichzeitiger Veröffentlichung auf dem YouTube Kanal des Klinikums Dortmund (Kanal: YouTube, KlinikumDortmund). Es gab tosenden Applaus! Überall konnte man in den Gesichtern die Freude, den Stolz, die Begeisterung über das Geschaffte entdecken. Und nicht selten flossen Freudentränen.
Abgerundet wurde die Feier durch ein buntes Rahmenprogramm. Mit Glücksrad, Dosenwerfen, aber auch Schminken und Hennamalen war für jeden etwas dabei und ein großes Buffet aus Kuchen, den (mittlerweile berühmt gewordenen) Löwenherzkeksen, Obst, Eis und vielen anderen Leckereien stillte häufig nicht nur den kleinen Hunger.
Alle Familien bekamen zum Abschied ein Fotobuch mit den schönsten Momenten aus dem gesamten Projektjahr sowie ein Erinnerungsbild mit Leo, dem Projektmaskottchen, überreicht.
Mit einem großen DANKE an alle Menschen, die dieses Vorhaben überhaupt erst möglich gemacht hatten, klang die Feier langsam aus. Doch noch als man zusammen saß, sendete SAT.1NRW bereits einen Fernsehbericht über das Projekt! Weitere große Medienanstalten, wie die Süddeutsche Zeitung, Focus oder RTL berichteten noch am gleichen Abend über ihre Online-Portale.
All die im Rahmen dieses Projekt gemachten Erfahrungen führten letztendlich dazu, dass sich die Projektmitglieder einig waren: Dieses Projekt bleibt in ihrer Erinnerung ein absolut einschneidendes und positiv veränderndes Erlebnis im Leben jedes Einzelnen.
An dieser Stelle möchte das ganze Team noch einmal Danke sagen: Danke an die Rechteinhaber, dass wir das Lied „Chöre“ für unsere „Mutmacherversion“ benutzen dürfen. Danke an das Klinikpersonal, das Team der Unternehmenskommunikation des Klinikum Dortmund. Danke all denjenigen, die in welcher Form auch immer zum Gelingen des Videos beigetragen haben. Mit Eurer Hilfe wurde aus unserer Vision Wirklichkeit!
Das Ergebnis ist ein Film, der die kleinen Sorgen des Alltags vergessen lässt und zeigt, was wirklich wichtig ist im Leben. Dankbarkeit und gelebte Nächstenliebe. – Sehen Sie selbst: YouTube
Für die Zukunft sind nun bereits weitere Kooperationsprojekte angedacht.